Jazzkränzchen Immergrün
6. June 2025
19:30
Rosa-Aschenbrenner-Bogen 3, 80797 München
Rigoletto
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Jazzkränzchen Immergrün

„Und wenn man auch weiß, daß Jazzbands kommen und gehen wie der Wind, einige bleiben doch bestehen. Etwa das ‚Jazzkränzchen Immergrün’“, resümierte 1967 ein mit dem Kürzel g. m. firmierender Kollege aus der schreibenden Zunft zum fünfjährigen Bestehen einer „Kapelle“, die sich damals auf dem Gipfel ihres Ruhmes befand.

Schon im Gründungsjahr 1962 hatte das Jazzkränzchen Immergrün den ersten Platz bei „Junger Jazz in Schwabing“ belegt, um 1966 im Kongresssaal des Deutschen Museums vor 2.500 Zuschauern den ersten Platz beim „Bayerischen-Amateur-Dixieland-Festival“ zu belegen. In jenen Jahren teilten sie sich mit Größen wie George Lewis oder Humphrey Lyttelton die Bühne und wer dabei war erinnert sich, dass sie auch neben den Besten im Oldtime-Fach eine gute Figur machten. G. m. dürfte kaum geahnt haben, wie prophetisch seine Worte sein würden. Waren und sind fünf Jahre im Jazz schon erwähnenswert, so sind 50 geradezu ein biblisches Alter.

Das Jazzkränzchen Immergrün spielt schon weit länger die Musik von Bix Beiderbecke, Fats Waller und Bennie Moten als jedem von ihnen Jahre auf Erden vergönnt war – womit auch schon angedeutet ist, welche Art Musik in ihren Händen gut aufgehoben ist und mit durch den Zahn der Zeit ungeminderten Enthusiasmus, authentisch über ihre Lippen kommt: Ragtime, New Orleans Jazz, Chicago Jazz und Swing. Der Nomen Immergrün ist Omen, nicht etwa weil man Evergreens zu hören bekommt (ebenso interessant sind übrigens die von ihnen interpretierten „Nevergreens“), sondern weil gegenwärtig frisches, eben immergrünes, das heißt natürlich ungezwungenes und kreatives Musizieren über museale Werte gestellt wird, wiewohl die Auftritte immer auch eine amüsante Jazzgeschichtsstunde darstellen.